2025 – Zeit Verantwortung zu übernehmen

2024, das war’s dann mit dir. Ganz ehrlich: Vermissen werde ich dich kaum. Zeit also, nach vorn zu schauen und darüber nachzudenken, wie wir 2025 besser hinbekommen können. Denn das vergangene Jahr hat uns gezeigt, wie verwundbar unsere Gesellschaft ist – politisch, wirtschaftlich und sozial.

Die Verteidigung demokratischer Werte bleibt eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Bedrohungen kommen nicht nur von außen, wie durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine oder die Rückkehr autokratischer Tendenzen in den USA, sondern auch von innen. Polarisierung, autoritäre Strömungen und eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung sind Entwicklungen, die wir nicht einfach hinnehmen dürfen. Der erschütternde Anschlag von Magdeburg hat uns auf tragische Weise vor Augen geführt, wie wichtig der Schutz unserer liberalen Demokratie ist. Demokratie lebt von uns allen, von Dialog, dem Abbau von Feindbildern und einer Kultur der Offenheit. Ehrlichkeit und Optimismus, besonders gegenüber der Jugend, können verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Und Vertrauen brauchen wir dringend.

Auch der Klimaschutz ist nicht verhandelbar. Ab 2025 steigt der CO2-Preis auf 55 Euro pro Tonne – ein glasklares Signal für eine nachhaltige Transformation. Natürlich werden solche Maßnahmen nicht ohne Herausforderungen sein, wie uns die steigenden Kraftstoffpreise zeigen. Aber sie sind unverzichtbar und – ich vermeide normalerweise dieses Wort – alternativlos. Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastruktur machen uns nicht nur krisenfester, sondern bieten auch wirtschaftliche Chancen. Deutschland kann hier Vorreiter werden und durch innovative Technologien global punkten. Es ist nicht nur eine Frage der Notwendigkeit, sondern auch der Möglichkeiten, die wir nutzen müssen. In der Wirtschaftspolitik sehen wir ebenfalls, dass neue Impulse nötig sind. Eine kluge Kombination aus Angebots- und Nachfragepolitik ist der Schlüssel, um Stabilität und Wachstum zu sichern. Dass das Deutschlandticket für 58 Euro bleibt, ist eine gute Nachricht – bezahlbare Mobilität ist nicht nur sozial gerecht, sondern auch klimapolitisch wichtig. Junge Unternehmen und Start-ups, vor allem von Frauen gegründet, sind die Innovationsmotoren, die wir stärken müssen, um den Wandel voranzutreiben.

Diese großen Themen haben unmittelbare Auswirkungen auf die lokale Ebene, auf Erftstadt. Was bedeuten sie also konkret für uns?

Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt fangen vor Ort an. In einer funktionierenden und bürgernahen Verwaltung, die digitale Möglichkeiten nutzt, in einem offenen Dialog zwischen „der Politik“ und allen Bürgerinnen und Bürgern und vor allem im Engagement für soziale Gerechtigkeit. Im Klimaschutz hat Erftstadt enormes Potenzial, zur Vorzeigestadt zu werden. Mehr erneuerbare Energien, ein besser ausgebautes Radwegenetz und mehr Ladesäulen sind wichtige Schritte. Wir sollten Fördermittel gezielt nutzen und die Ziele umsetzen, die wir uns selbst gesteckt haben – daran hapert es oft mehr, als es müsste. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass der Zusammenhalt in der Stadt und die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger genauso wichtig sind wie Klimaschutz oder Infrastrukturprojekte. Transformation gelingt nur, wenn alle mitgenommen werden.

Wie Geier Sturzflug schon Ende der 70er sang: „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt.“ Packen wir’s an. Ich wünsche Ihnen allen ein erfülltes 2025.