1.000 Mal Haltung

Was für ein Tag. Mehr als 2.000 Menschen sind gestern im Rhein-Erft-Kreis auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Zusammenhalt zu setzen. Erftstadt war mittendrin – mit über 1.000 Menschen, laut, bunt und voller Kraft!

Danke an alle, die gekommen sind. Danke an alle, die Flagge gezeigt haben. Danke an alle, die Demokratie nicht als Selbstverständlichkeit sehen, sondern als Aufgabe.

Mein besonderer Dank gilt den Parteien, die mit Infoständen vertreten waren und sich euren Fragen gestellt haben. Demokratie lebt von Dialog, von Austausch, von der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven. Sie ist nicht bequem, aber sie ist das Beste, was wir haben. Gerade jetzt kommt es darauf an, gemeinsam Lösungen zu finden – über Parteigrenzen hinweg, aber innerhalb der demokratischen Mitte.
So viele haben dazu beigetragen, dass dieser Tag ein starkes Signal gesetzt hat – engagierte Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Musiker und viele mehr. Denn Demokratie lebt von denen, die sie gestalten.
Wir stehen zusammen. Weil Wegsehen keine Option ist. Weil Schweigen keine Alternative ist. Weil Demokratie nur funktioniert, wenn wir sie leben.

Lasst uns dranbleiben. Jetzt erst recht. Auf das wir im kommenden Jahr nicht schon wieder zusammen frieren müssen.

Der Vollständigkeit halber hier noch meine kleine Eröffnungsrede:

„Hallo zusammen,

was für ein Anblick. Ich freue mich sehr, dass ihr alle gekommen seid.

Bevor wir heute beginnen, möchte ich, dass wir für einen Moment innehalten, denn vor drei Tagen wurden in München Menschen gezielt angegriffen. Angegriffen mitten auf einer friedlichen Demonstration.

Ein brutaler und feiger Terrorakt, begangen von einem Extremisten. Lasst uns deshalb gemeinsam für einen Moment schweigen – für die Opfer dieses und aller anderen, vergangenen Anschläge. Als Zeichen dafür, dass wir uns nicht einschüchtern lassen.

Danke.

Wir sind heute hier, weil wir nicht wegsehen wollen. Weil wir nicht schweigen wollen. Weil wir alle wissen: Demokratie ist nichts für Zuschauer.

Demokratie ist ein klein wenig wie ein Haus. Stabil, wenn man es pflegt. Einsturzgefährdet, wenn man es vernachlässigt. Und wenn es Risse bekommt, braucht es uns alle, um es zu reparieren, bevor die Grundmauern wegbrechen.

Und genau das erleben wir gerade. Extremistische Kräfte erstarken. Hass wird lauter. Hass wird gesellschaftsfähig. Unsere Grundrechte werden offen infrage gestellt. Und während das passiert, hören wir oft nur leere Worte.

Auch hier bei uns in Erftstadt.

Demokratie lebt nicht von leeren Worten. Sie lebt vom Tun, vom Handeln. Von uns allen. Letztes Jahr standen wir schon einmal genau hier, über 1.200 Menschen, die Haltung gezeigt haben.

Doch was hat sich getan? Hat die Politik hier bei uns konkrete Maßnahmen ergriffen? Gibt es eine öffentliche Diskussion darüber?

Ich sehe nichts davon.

Während der Corona-Pandemie hat sich die örtliche Politik geschlossen positioniert. Dasselbe wünsche ich mir heute auch.

Und genau deshalb sind wir wieder hier. Nicht, weil es schön ist, sondern weil es nötig ist. Demokratie braucht Menschen, die sich einmischen. Die Fragen stellen. Die die Politik in die Pflicht nehmen.

Und darum freue ich mich umso mehr, dass viele Parteien aus Erftstadt und deren Direktkandidaten unserer Einladung gefolgt sind. Sie sind hier, um Eure Fragen zu beantworten. Nutzt die Chance, geht zu ihnen, fragt sie: Was tut ihr für unsere Demokratie? Was tut ihr gegen Hass und Hetze?

Wir müssen dranbleiben – niemand darf sich wegducken.

Denn klar ist: Diese Bundestagswahl wird eine Richtungsentscheidung. Wir alle haben es in der Hand, welchen Weg unser Land nimmt.

Lasst uns heute wieder ein Zeichen setzen. Lasst uns laut sein. Lasst uns sichtbar sein. Bei uns regiert nicht die Angst, sondern der Zusammenhalt.

Danke für euer Zeichen.“

de_DEDeutsch
Thommy Mewes
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