Moderne Verwaltung

Effizienz und Bürgernähe als Schlüssel zur Zukunft

Eine funktionierende Verwaltung ist mehr als Organisation, sie ist der Motor städtischer Entwicklung. Wenn Strukturen versagen, verlieren Bürgerinnen und Bürger das Vertrauen. Ich werde die Verwaltung modernisieren: digital, menschlich, effizient.

Die Erftstädter Stadtverwaltung steht unter Druck. Überlastung, Personalmangel und überholte Abläufe prägen den Alltag, für die Mitarbeitenden ebenso wie für die Bürgerinnen und Bürger. Der Krankenstand liegt bei über 20 Prozent, Stellen bleiben unbesetzt, Verfahren dauern zu lange. Die Folge: Frust auf allen Seiten.

Zugleich erschwert ein massiver Digitalisierungsrückstand, Verwaltungsleistungen einfach, schnell und verlässlich abzurufen. Wer heute in Erftstadt einen Antrag stellen will, braucht Geduld – und manchmal auch Glück.

Und während sich Bürgerinnen und Bürger zurecht mehr Transparenz und Beteiligung wünschen, fehlt es intern an klaren Prozessen und zeitgemäßer Kommunikation.

Diese Situation ist nicht das Ergebnis mangelnden Engagements, im Gegenteil. Unsere Verwaltung hat engagierte Mitarbeitende, die unter schwierigen Bedingungen ihr Bestes geben. Sie verdienen Anerkennung, Entlastung und endlich Strukturen, in denen sie wirksam arbeiten können. Deshalb werde ich nicht nur an der Oberfläche reformieren, sondern die Verwaltung strategisch neu aufstellen.

Warum ist eine funktionierende Verwaltung so wichtig?

Die Verwaltung ist das Herz der Stadt. Sie setzt um, was politisch entschieden wird. Sie sorgt für Bildung, Infrastruktur, Kultur, Soziales. Wenn sie nicht funktioniert, gerät das ganze System ins Stocken. Und: Eine schwache Verwaltung schwächt das Vertrauen in die öffentliche Hand, mit Folgen weit über den Rathausflur hinaus.

Deshalb braucht es jetzt eine Verwaltung, die effizient organisiert, digital aufgestellt und bürgernah kommuniziert. Und eine Arbeitskultur, die die Menschen im System stärkt und nicht zermürbt. Denn nur wer gute Bedingungen schafft, bekommt gute Leistungen zurück.

Die Menschen hinter der Verwaltung

Hinter jeder Verwaltungsstruktur stehen Menschen, die tagtäglich dafür sorgen, dass unsere Stadt funktioniert. Sie beraten, organisieren, ermöglichen, oft unter schwierigen Bedingungen, oft mit zu wenig Ressourcen. Die Überlastung in der Erftstädter Verwaltung ist keine Schuld der Mitarbeitenden. Sie ist Folge eines Systems, das zu lange auf Verschleiß gefahren wurde.

Meine Kritik richtet sich deshalb nicht an die Menschen, sondern an die Rahmenbedingungen. Ich bin überzeugt: Wir haben ein engagiertes Team in der Stadtverwaltung, eines, das mehr leisten könnte, wenn man es lässt. Wenn Prozesse klarer, Strukturen verlässlicher und die Kultur wertschätzender wäre.

Als Bürgermeister will ich genau das ändern. Ich werde ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich Einsatz lohnt, in dem Gesundheit zählt, in dem Entwicklung möglich ist. Mit flexiblen Modellen, gezielter Förderung und echtem Rückhalt. Denn eine gute Verwaltung entsteht nicht nur durch Technik, sondern durch Menschen, die sich einbringen dürfen. Und wollen.

Meine Ziele

Eine wertschätzende Arbeitskultur in der Verwaltung etablieren

Bürgernähe und Transparenz in allen Verwaltungsprozessen verankern

Qualifiziertes Personal gewinnen, entwickeln und langfristig binden

Verwaltungsabläufe systematisch vereinfachen und digitalisieren

Maßnahmen für eine funktionierende Verwaltung

Digitalisierung vorantreiben

Ich werde zentrale Verwaltungsprozesse digitalisieren: mit Online-Formularen, digitaler Antragsverfolgung und einer Plattform, die Dienstleistungen bündelt. Ziel ist ein System, das Zeit spart, Transparenz schafft und allen jederzeit zugänglich ist. Damit wird Verwaltung erlebbar: effizient, nachvollziehbar und serviceorientiert.

Beispiel: Hamburg hat mit seinem „Serviceportal“ gezeigt, wie konsequente Digitalisierung die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger erhöht und zugleich Bearbeitungszeiten deutlich senkt.

Einführung eines zentralen Bürgerportals und einer zugehörigen App

Ich werde ein Bürgerportal einführen, das Anträge, Informationen und Beteiligungsmöglichkeiten auf einer Plattform bündelt, ergänzt durch eine App für mobile Endgeräte. Dort sollen Bürgerinnen und Bürger nicht nur Verwaltungsleistungen nutzen, sondern auch mitdiskutieren können, unter Klarnamen, moderiert und themenbezogen. So entsteht digitale Teilhabe, niedrigschwellig und verbindlich.

Beispiel: In Münster ermöglicht das Bürgerportal den Zugang zu Dokumenten, Anträgen und Beteiligungsprozessen: einfach, barrierefrei und direkt aus dem Alltag heraus.

Transparenz und Kommunikation stärken

Eine moderne Verwaltung erklärt frühzeitig, verständlich und regelmäßig, was sie tut. Ich werde interne Kommunikationsstrukturen verbessern und externe Informationen klarer aufbereiten. Entscheidungen, Planungen und Haushaltsdaten sollen aktiv veröffentlicht werden; nicht auf Anfrage, sondern aus Prinzip.

Beispiel: Wien setzt mit „Open Government Wien“ auf systematische Transparenz: Daten, Pläne und Prozesse sind öffentlich zugänglich.

Einsatz von KI für Standardanfragen

Künstliche Intelligenz kann einfache Anfragen automatisiert beantworten; von Öffnungszeiten über Formularhinweise bis zu Antragsständen. So werden Mitarbeitende entlastet, Bürgerinnen und Bürger erhalten schneller Auskunft. Ich werde dafür sorgen, dass solche Systeme sinnvoll, datenschutzkonform und bürgerfreundlich eingesetzt werden.

Beispiel: Aachen testet KI-basierte Systeme zur Bearbeitung von Standardanfragen. Das Ziel: rund um die Uhr ohne zusätzliche Belastung der Verwaltung erreichbar sein.

Arbeitskultur stärken

Verwaltung kann nur so gut arbeiten, wie ihre Rahmenbedingungen es zulassen. Ich werde flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Regelungen, Gesundheitsförderung und gezielte Weiterbildung stärken. Ziel ist es, Belastung zu reduzieren, Motivation zu steigern und den Krankenstand langfristig zu senken. Wer gute Arbeit leisten soll, muss gut arbeiten können.

Beispiel: München hat mit flexiblen Arbeitsmodellen und systematischer Gesundheitsvorsorge spürbar zur Entlastung der Mitarbeitenden beigetragen; mit messbaren Erfolgen bei Motivation und Krankenstand.

Personalstrategie optimieren

Ich werde eine nachhaltige Personalstrategie entwickeln, die Gewinnung, Qualifizierung und Bindung systematisch miteinander verbindet. Dazu gehören moderne Ausschreibungsverfahren, gezielte Fortbildungsangebote, strukturierte On- und Offboarding-Prozesse sowie eine aktive Personalentwicklung, die auf die Bedarfe der Dezernate abgestimmt sind.

Beispiel: Frankfurt am Main setzt auf ein umfassendes Fachkräfteprogramm, das sowohl Nachwuchs gewinnt als auch Bestandskräfte weiterentwickelt und sichert dadurch die Kontinuität.

Service-Mentalität fördern

Verwaltung ist Dienstleistung und muss sich auch als solche verstehen. Ich werde ein verpflichtendes Fortbildungsprogramm zur bürgerorientierten Kommunikation einführen, dass alle Verwaltungsbereiche erreicht. Denn Servicequalität entsteht nicht nebenbei, sondern durch Haltung und Qualifikation.

Beispiel: Düsseldorf schult seine Mitarbeitenden regelmäßig in Service- und Kommunikationskompetenz mit spürbarem Effekt auf die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger.

Bürokratie abbauen

Ich werde interne Abläufe entschlacken, Zuständigkeiten klarer definieren und politische Gremien von operativen Aufgaben entlasten. Ziel ist mehr Effizienz für strategisches Handeln, nicht für Formularpflege. Bürokratieabbau bedeutet nicht Regelverzicht, sondern Strukturklarheit.

Beispiel: Freiburg hat mit einer Verwaltungsreform die internen Verfahren optimiert, mit kürzeren Entscheidungswegen und besserer Abstimmung zwischen Verwaltung und Politik.

Ausbildung und Duales Studium fördern

Ich werde Ausbildungs- und Studienkapazitäten in der Verwaltung ausbauen: mit gezielten Programmen, attraktiven Rahmenbedingungen und direkter Perspektive auf Übernahme. Das Ziel: Erftstadt zur attraktiven Arbeitgeberin für die nächste Generation machen.

Beispiel: Hamburg bietet eine Vielzahl dualer Studiengänge: praxisnah, gut betreut, erfolgreich in der Nachwuchsgewinnung.

Externe und interne Aufgaben klar abgrenzen

Nicht alles muss intern gelöst werden – aber nicht alles darf aus der Hand gegeben werden. Ich werde prüfen, welche Aufgaben durch Kooperationen oder Vergaben effizienter erbracht werden können, ohne den öffentlichen Einfluss zu verlieren. Die Devise: Ressourcen schonen, Verantwortung sichern.

Beispiel: München hat bei großen Bauprojekten zur Entlastung der Verwaltung und Konzentration auf die Steuerung bewusst auf Generalunternehmer gesetzt.

Eine funktionierende Verwaltung ist keine Selbstverständlichkeit, sie ist das Ergebnis von klarer Führung, digitaler Struktur und echter Wertschätzung.