Kinder, Jugend & Familie

Zukunft beginnt vor Ort

Eine familienfreundliche Stadt ist kein Extra, sondern Voraussetzung. Wenn Kinder sicher leben, sich entfalten und mitgestalten können, Familien verlässliche Strukturen vorfinden und Jugendliche echte Perspektiven erhalten, entsteht das soziale Fundament, auf dem unsere Stadt steht – heute und morgen.

Erftstadt braucht eine Familienpolitik, die nicht nur gut gemeint ist, sondern im Alltag trägt. In vielen Stadtteilen reichen die Angebote für Kinder und Jugendliche nicht aus, weder bei der Betreuung noch bei Freizeit, Teilhabe oder Mobilität. Familien erleben fehlende Unterstützung, lange Wege, überlastete Einrichtungen. Jugendliche spüren, dass über sie entschieden wird, aber selten mit ihnen.

Als Bürgermeister sehe ich meine Aufgabe nicht in der Neuentwicklung sozialpolitischer Konzepte, sondern in der Verbesserung von Prozessen und Strukturen: Kita-Ausbau dort, wo es Engpässe gibt. OGS-Angebote, die mit den Bedarfen wachsen. Räume für Jugendbeteiligung, die ernst gemeint und systematisch verankert sind.

Ich kann keine Betreuungsgarantie versprechen, wohl aber eine Steuerung, die Engpässe frühzeitig erkennt und mit den Trägern gemeinsam behebt.

Warum Kinder, Jugend und Familie entscheidend sind

Eine Stadt, die Kindern keine Aufmerksamkeit schenkt, verpasst ihre eigene Zukunft. Was wir heute in Bildung, Betreuung und Teilhabe investieren, entscheidet darüber, wie stabil unser Gemeinwesen morgen sein wird. Kinder brauchen Schutz und Struktur, aber auch Freiheit, Selbstwirksamkeit und das Gefühl, gehört zu werden.

Auch Familien leisten täglich einen Beitrag zum Funktionieren unserer Stadt – oft unter enormem Druck. Wenn Betreuung ausfällt, Wohnraum fehlt oder Wege zu lang werden, stoßen sie an Grenzen. Genau hier muss kommunale Politik ansetzen: mit verlässlichen Angeboten, klaren Zuständigkeiten und Strukturen, die das Leben nicht komplizierter machen, sondern verlässlicher.

Und: Beteiligung ist keine pädagogische Spielwiese, sondern demokratische Praxis. Wer früh lernt, dass die eigene Meinung zählt, bleibt engagiert. Als Bürgerin, als Nachbar, als Mensch.

Meine Ziele

Kita- und OGS-Angebote in möglichst allen Stadtteilen ausbauen

Qualität der Betreuung spürbar verbessern

Spiel- und Freizeitflächen sicher, inklusiv und attraktiv gestalten

Selbstverwaltete Jugendräume fördern

So gestalten wir ein familienfreundliches Erftstadt

Bedarfsgerechte Betreuung

Gute Betreuung darf kein Glücksfall sein, sondern muss verlässlich funktionieren. Deshalb setze ich mich für eine bedarfsgerechte Erweiterung der Kita- und OGS-Plätze mit besonderem Fokus auf flexible Lösungen und wohnortnahe Einrichtungen ein. Gleichzeitig braucht es eine bessere Personalausstattung und gezielte Unterstützung für die Träger, um qualitativ hochwertige Betreuung zu sichern. In Erftstadt gibt es bereits einen städtischen Springerpool, der flexibel personelle Engpässe in den Kitas überbrückt und sich als wirksames Instrument bewährt hat. Dieses Modell möchte ich weiter stärken und, wo möglich, auf andere Träger und Einrichtungen ausweiten. Ergänzend dazu setze ich mich für die Einrichtung eines Kindernotdienstes ein, der bei akuten Betreuungsausfällen oder Notlagen schnell und unbürokratisch hilft, damit Eltern und Kinder auch in Ausnahmesituationen nicht allein gelassen werden.

Beispiel: Wiesbaden hat mit einem modularen Kita-Ausbauprogramm flexible, quartiersnahe Lösungen geschaffen, abgestimmt auf den tatsächlichen Bedarf. Schnelle Umsetzbarkeit und langfristige Planbarkeit gehen dort Hand in Hand.

Starke Jugendräume

Jugendliche brauchen nicht nur Rückzugsorte, sondern echte Gestaltungsspielräume. Ich werde neue Treffpunkte und Freizeitflächen schaffen, soweit personelle und finanzielle Ressourcen dies zulassen. Von Graffiti-Wänden über Skaterparks bis zu offenen Flächen für selbstorganisierte Aktivitäten. Diese Orte sollen gemeinsam mit Jugendlichen geplant und in Teilen selbst verwaltet werden. Es geht darum, Eigenverantwortung zu ermöglichen und Raum für Entwicklung zu schaffen. Ohne Kontrolle „von oben“.

Beispiel: Das PLATZprojekt in Düsseldorf zeigt, wie aus einer stillgelegten Fläche ein lebendiges Containerdorf für junge Menschen wurde. Dort gestalten Jugendliche soziale, kulturelle und handwerkliche Räume eigenverantwortlich.

Sichere Wege, gute Orte

Kinder brauchen Bewegung, Entfaltung und sichere Wege, um dorthin zu gelangen. Ich will die Schulwegsicherheit in Erftstadt gezielt verbessern: durch Verkehrsberuhigungen, sichere Querungen, gute Beleuchtung und klare Beschilderung. Parallel modernisieren wir Spiel‑ und Freizeitflächen, priorisiert nach einer öffentlichen Wunschliste. Barrierefreie Geräte, Schattenplätze und inklusives Design stehen dabei ganz oben. Ziel ist ein Stadtbild, das Kindern nicht ausweicht, sondern sie willkommen heißt, im Alltag wie in der Freizeit.

Beispiel: In Weil am Rhein wurde im Rahmen des Programms „Kinderfreundliche Kommune“ eine gesamtstädtische Spielleitplanung eingeführt. Sie zeigt, wie systematisch erhobene Bedürfnisse in konkrete Maßnahmen übersetzt werden können.

Mitbestimmung ermöglichen

Jugendliche wollen mitreden, man muss sie nur lassen. Ich werde Beteiligungsformate schaffen, die diesen Anspruch ernst nehmen, durch projektbezogene Mitwirkung und digitale Plattformen. Diese Formate sollen nicht nebenbei laufen, sondern nach Möglichkeit Teil kommunaler Entscheidungsprozesse sein. Beteiligung auf Augenhöhe, nicht als Feigenblatt.

Beispiel: In Bonn wurde ein Jugendforum etabliert. Das stärkt nicht nur politische Bildung, sondern schafft konkrete Mitverantwortung.

Kinderbetreuung, Freizeitangebote und Beteiligung – wir schaffen Strukturen, auf die Familien sich verlassen können. Das ist der Rahmen für ein gutes Aufwachsen in Erftstadt.