Altersgerechtes Leben & Teilhabe

Für ein selbstbestimmtes Leben in jedem Alter

Eine Stadt, in der ältere Menschen sichtbar, sicher und eingebunden leben können, ist eine Stadt, die Respekt vor dem Leben zeigt. Wer altersgerecht plant, gestaltet nicht nur für eine Altersgruppe, sondern für uns alle.

Erftstadt wird älter. Der wachsende Anteil älterer Menschen verändert die Anforderungen an Stadtplanung, Mobilität, Versorgung und gesellschaftliches Miteinander. Doch statt in Defiziten zu denken, sollten wir diese Entwicklung als Impuls für eine gerechtere, menschlichere Stadt verstehen.

Viele ältere Menschen wollen selbstständig bleiben – in ihrer Wohnung, in ihrem Viertel, im Rhythmus ihres Alltags. Dafür braucht es altersgerechte Wohnungen, wohnortnahe Versorgung, barrierefreie Wege und Begegnungsorte, die soziale Isolation verhindern. Die Realität sieht oft anders aus: zu viele Hürden, zu wenig Raum für Teilhabe, zu selten Mitgestaltung auf Augenhöhe.

Als Bürgermeister werde ich den Anspruch vertreten, dass Erftstadt auch im Alter ein Zuhause bleibt, nicht aus Fürsorge, sondern aus Überzeugung. Denn was für ältere Menschen gut ist, stärkt am Ende die Stadt als Ganzes.

Warum altersgerechtes Leben für Erftstadt zentral ist

Der demografischer Wandel ist keine abstrakte Zahl, er ist längst Alltag. Mehr Lebensjahre bedeuten nicht automatisch mehr Lebensqualität. Wenn ältere Menschen aus dem öffentlichen Raum verschwinden, weil sie sich unsicher fühlen oder keine Angebote finden, verliert die Stadt an Vielfalt, Erfahrung und Zusammenhalt.

Dabei profitieren alle Generationen von altersgerechten Strukturen: Barrierefreie Wege helfen Eltern mit Kinderwagen ebenso wie Menschen mit Rollatoren. Nahversorgung in den Ortsteilen entlastet Familien, Pflegekräfte und Alleinlebende. Und generationenübergreifende Projekte schaffen soziale Nähe in einer Gesellschaft, die sich immer weiter ausdifferenziert.

Eine Stadt, die älteren Menschen Teilhabe ermöglicht, gibt ein klares Versprechen: „Du gehörst dazu – mit allem, was du bist.“ Und ehrlich gesagt: Dieses Versprechen brauchen wir alle.

Meine Ziele

Altersgerechten Wohnraum in allen Stadtteilen fördern

Barrierefreie Wege, Plätze und Einrichtungen ausbauen

Nahversorgung und ärztliche Betreuung wohnortnah sichern

Mobilität im Alter ermöglichen, flexibel, sicher und bezahlbar

So schaffen wir ein altersfreundliches Erftstadt

Altersgerechter Wohnraum

Viele Menschen möchten auch im Alter in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Ich werde den Bau kleiner, barrierefreier Wohnungen gezielt fördern, gemeinsam mit Wohnungsbaugesellschaften, sozialen Trägern und Genossenschaften. Neue Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser und betreutes Wohnen sollen ortsnah entstehen. Bestehende Leerstände werden dafür aktiviert, um bezahlbare Angebote zu schaffen.

Nahversorgung sichern

Eine gute Nahversorgung ist kein Komfort, sondern Grundvoraussetzung für ein selbstständiges Leben im Alter. Ich möchte die wohnortnahe Versorgung mit Apotheken, Nahkauf und ärztlichen Angeboten ausbauen – durch gezielte Ansiedlungspolitik und Kooperation mit Trägern vor Ort. Zusätzlich sollen in den Ortsteilen zentrale Anlaufstellen entstehen, die Dienstleistungen bündeln und Wege verkürzen.

Beispiel: In Warendorf wurde mit einem Sozialträger ein mobiles Versorgungsangebot entwickelt, das ärztliche Sprechstunden, Apothekenlieferung und einen „rollenden Supermarkt“ in entlegene Ortsteile bringt.

Barrierefreiheit und altersgerechte Mobilität

Eine Stadt für alle Generationen muss überall zugänglich sein. Ich werde ein umfassendes Barrierefreiheitskonzept für Erftstadt auf den Weg bringen, mit sicheren Gehwegen, gut lesbarer Beschilderung, stufenfreien Zugängen und einer verlässlichen, seniorengerechten Mobilitätslösung.

Beispiel: Frankfurt hat mit einem städtischen Barrierefreiheitsprogramm deutlich gemacht, wie bauliche Maßnahmen und intelligente Mobilitätsangebote die Unabhängigkeit älterer Menschen stärken.

Soziale Teilhabe ermöglichen

Teilhabe ist mehr als Teilnahme. Sie bedeutet, gebraucht zu werden, eingebunden zu sein, dazugehören zu dürfen. Ich werde den Aufbau und die Verstetigung von Seniorennetzwerken und Mehrgenerationenprojekten für ältere Menschen gezielt fördern, beispielsweise durch organisatorische Unterstützung und die Bereitstellung geeigneter Räume. In jedem Stadtteil sollen verlässliche Begegnungsorte entstehen – niedrigschwellig und wohnortnah. Denn wer Teil der Gemeinschaft bleibt, bleibt auch im Alter lebendig eingebunden.

Beispiel: Das „Haus der Zukunft“ in Bremen ist ein gelungenes Beispiel für ein Mehrgenerationenzentrum, das Bildung, Bewegung, Kultur und Alltagshilfe unter einem Dach vereint.

Mit barrierefreien Wegen, wohnortnaher Versorgung und neuen Begegnungsorten stärken wir die Selbstständigkeit im Alter – konkret, verlässlich, quartiersnah.